Die Leutaschklamm – begehbar seit 2006
Die Leutaschklamm, auch Leutascher Geisterklamm genannt, ist eine beeindruckende Schlucht im Grenzgebiet zwischen Bayern (Mittenwald) und Tirol (Leutasch). Die wildrauschende Leutascher Ache hat die heutige Leutaschklamm geschaffen und fließt heute noch durch die Felsen. Erst 2006 wurde sie vollständig begehbar gemacht – mit Hilfe eines grenzüberschreitenden, EU-geförderten Projekts. Auf rund 970 Metern Länge führen heute sichere Stahlstege und Brücken durch die steile Felslandschaft. Mit insgesamt 1.650 Metern ist sie die längste erschlossene Klamm der östlichen Kalkalpen.
Die Leutaschklamm ist eine bis zu 75 Meter tiefe Klamm zwischen dem Wettersteingebirge und den Ausläufern der Mieminger Kette. Die Leutascher Ache hat in langer Zeit das Gestein aus der Felsen gewaschen und die Leutaschklamm hinterlassen. Jahrhundertelang war keine Wanderung durch diese Klamm möglich. Es war eine wilde Klamm, ohne Weg und Steig. Anders wie bei den meisten Klammen verlief hier kein Pfad, den die Bauern für die Holztrift genutzt haben. Dieser Bereich der Leutaschklamm war einfach ein wildes Stück unbegehbare Natur. Dies änderte sich 2006. Ein touristisches Großprojekt erschloss die Leutaschklamm. Durch Fördermittel der EU wurde dies möglich. Für 1,4 Millionen Euro wurden Stahlstege, Stufen und Brücken gebaut. Seitdem ist die Klammwanderung für jeden möglich, der wandern kann. Der Weg durch die Klamm ist bestens gesichert. Aufgrund der imposanten Weganlage kannst du die wilde Natur erleben und ich zeige dir in diesem Beitrag, was du für deinen Ausflug in die Leutaschklamm wissen solltest.
Wo ist die Leutaschklamm?
Die eigentliche Klamm verläuft zwischen der Leutasch in Tirol und dem Ort Mittenwald in Bayern. Rund 100 Höhenmeter liegen zwischen dem oberen Bereich der Klamm in Leutasch und dem Talboden rund um Mittenwald. Starten kannst du sowohl in Leutasch als auch in Mittenwald. Wie es mit der Anfahrt und dem Parken ist, verrate ich dir in diesem Beitrag:
–> so findest du den besten Leutaschklamm Parkplatz
Leutaschklamm Wanderung
Du kannst die Leutaschklamm Wanderung im Rahmen mehrerer Wanderungen entdecken. Je nach Startpunkt ergeben sich andere Kombinationen deiner Klammwanderung. Das Herz der Leutaschklamm Wanderung ist immer der neu gebaute Weg durch die Klamm, der Klammsteig. Nur Dank der massiven Eisenkonstruktion kannst du dieses Naturwunder erleben. Das Naturwunder Klammsteig reicht von der Panoramabrücke oberhalb von Mittenwald über die imposante Höllbrücke bis zum Klammeinstieg in der Leutasch. Die Panoramabrücke ist für alle Wanderer der Einstieg in die Klamm, wenn sie von Mittenwald aus wandern. Für alle Wanderer aus Leutasch ist der Klammeinstieg auf der anderen Seite der Klamm. Ich habe die unterschiedlichen Varianten hier zusammengefasst und im Detail beschrieben:
–> Leutaschklamm Wanderung
Höllbrücke
Die Höllbrücke befindet sich im Gemeindegebiet von Leutasch in Tirol. Sie ist von Leutasch kommend die erste Querung der Leutascher Ache. Die Brücke wurde notwendig, um den Weg durch die Leutaschklamm zu errichten. Heute stellt sich eine Besonderheit dar. Von ihr hast du einen guten Ausblick durch die wilde Klamm, gleichzeitig ist sie ein tolles Fotomotiv. Mir gefällt die Kombination der Wegkonstruktion mit der Klamm, hier das Bild der Höllbrücke in der Leutaschklamm:

Die Benznerbauer Kapelle von 1697
Ein Stück abseits des Klammsteigs steht ein besonderes Kleinod. Der Benznerbauer aus der Leutasch hat oberhalb der Klamm eine kleine Kapelle errichtet. Du erreichst die Benznerbauer Kapelle, indem du von der Höllbrücke über die Treppenanlage weiter nach oben steigst. Nur wenige Besucher nutzen den Weg aus der Klamm zur Kapelle. Es ist daher ein ruhiger Ort. Die Treppen führen aus der Klamm heraus. Du kommst an die kleine Verbindungsstraße zwischen Mittenwald und Leutasch. Direkt an der Straße erreichst du die Kapelle. Sie wird auch als Höllkapelle bezeichnet.
Panoramabrücke
Noch beeindruckender ist die Panoramabrücke. Auch sie liegt im Gebiet der Gemeinde Leutasch in Tirol. Sie quert auf besonders spektakuläre Weise die Leutaschklamm. 47 Meter tief geht es von der Panoramabrücke in die Klamm hinunter! Das ist natürlich beeindruckend, nicht nur wenn du von oben hinunter schaust, sondern auch wenn du von der Leutascher Seite kommend auf die Panoramabrücke blickst. Hinter der Panoramabrücke öffnet sich die sonst schmale Leutaschklamm und du siehst die Gipfel des Karwendel. Für mich ist das der schönste Blick auf der gesamten Klammwanderung. Das ist das Bild dazu:

Die Panoramabrücke in der Leutaschklamm ist ein spektakuläres Fotomotiv und einer der absoluten Höhepunkte des Klammgeistwegs. Der elegante Stahlbau überspannt die Schlucht in rund 47 Meter Höhe und bietet einen beeindruckenden Blick tief hinab auf die wild fließende Leutascher Ache. Vom Aussichtspunkt öffnet sich die sonst enge Klamm und der Blick reicht weit. Hier kannst du aus der Klamm zum Karwendelgebirge schauen – Fotowinkel und Perspektiven wie aus der Vogelperspektive – perfekt für Landschaftsaufnahmen.
TIPP DER AUTOREN
Wenn du spektakuläre Brücken wie die beiden Brücken in der Leutaschklamm liebst, haben wir hier noch den Tipp der Geierlaybrücke. Wir waren dort und haben uns die ehemals längste Hängeseilbrücke in Deutschland angeschaut. Sie ist deutlich länger als die Brücken in der Klamm und ein echtes Erlebnis. Hier die Bilder und Eindrücke der Geierlaybrücke.
Klamm in Bayern und Tirol
Dein Leutaschklamm Ausflug ist übrigens ein grenzüberschreitendes Erlebnis! Wenn du in Mittenwald startest, bist du in Bayern. Unterwegs übertrittst du in der Klamm die Grenze nach Tirol. Der obere Teil der Klamm befindet sich in Tirol, der unter der Teil ist in Bayern. Wo genau ist die Grenze? Auf den Wanderwegen unterhalb der Panoramabrücke querst du die Staatsgrenze zwischen Deutschland und Österreich. Wenn nicht gerade Corona ist, interessiert das aber niemanden. Es gibt keine Grenzstation. Du siehst den Grenzverlauf nur anhand von Schildern und Grenzsteinen.
Wissenswertes & meine Tipps für deinen Leutaschklamm Ausflug

Leutaschklamm, Partnachklamm, Alte Klamm
Die Leutaschklamm hat sich zu einem Publikumsmagneten entwickelt! Schon wenige Jahre nachdem der Klammsteig eröffnet wurde, zieht er sowohl Einheimische als auch Gäste in Schaaren an. Das türkisgrüne Wasser der Klamm fasziniert ähnlich wie in der nahegelegenen Partnachklamm. Der Vorteil der Leutaschklamm gegenüber der Partnachklamm ist der Eintritt: Die Wanderung durch die neue Klamm ist kostenlos! Nur wenn du in die Alte Klamm in Mittenwald zum Wasserfall möchtest, ist ein Eintritt zu bezahlen. Ich habe hier alle Informationen zu den Preisen und dem Leutaschklamm Eintritt gesammelt.
Besser auf die Randzeiten ausweichen
Der größte Andrang in der Leutaschklamm ist natürlich an einem schönen Wochenende. Dann kommen tausende Besucher und wandern in einer langen Schlange durch die Klamm. Das ist nicht jedermanns Sache. Wenn du es dir einteilen kannst, empfehle ich dir deshalb die Klammwanderung an einem Wochentag zu unternehmen. Solange unter der Woche kein Feiertag ist, triffst du auf weniger Menschen. Auch die Tageszeit bringt Schwankungen mit sich: Der größte Andrang ist zwischen 10 Uhr und 14 Uhr. Entspannter ist die Wanderung zwischen 14 Uhr und 16 Uhr. Beachte unbedingt diese Leutaschklamm Öffnungszeiten, die aktuell in der Klamm gelten.
Leutaschklamm ist nicht Wasserfallsteig
Die heutige Leutaschklamm, wie sie seit 2006 begehbar ist, unterscheidet sich deutlich und grundlegend vom ursprünglichen historischen Wasserfallsteig, der bereits um 1880 erstmals angelegt wurde. Es handelt sich dabei um zwei unabhängige Wege – sowohl in ihrer Streckenführung als auch in ihrer baulichen Anlage. Hier alle Details dazu:
Der historische Wasserfallsteig (ab 1880):
Der Wasserfallsteig war die erste touristische Erschließung der Leutaschklamm und wurde bereits im 19. Jahrhundert errichtet. Dieser Weg folgt dem Flusslauf der Leutascher Ache im untersten Teil der Schlucht, von Mittenwald aus flussaufwärts. Ziel war es, Besuchern den Zugang zum 23 Meter hohen Wasserfall zu ermöglichen – einem natürlichen Höhepunkt der Klamm. Der Steig bestand ursprünglich aus einfachen Stegen und Wegen nahe am Wasser, die jedoch durch regelmäßige Hochwasser und Felsstürze immer wieder beschädigt oder zerstört wurden. Die Route war kurz, steil, und in den engen Fels eingeschnitten. Dieser Steig existiert auch heute noch ist gegen Eintritt zugänglich.
–> Wasserfallsteig
Die neue Leutaschklamm mit Stahlstegen (seit 2006):
Die heute bekannte „Geisterklamm“ mit ihren spektakulären Stahlkonstruktionen wurde erst im Jahr 2006 neu gebaut – und zwar komplett unabhängig vom alten Wasserfallsteig. Sie verläuft hoch über der Klamm, in teils bis zu 75 Metern Höhe. Anstatt direkt dem Bachlauf zu folgen, wurde hier ein völlig neuer Wanderweg geschaffen, der über Stahlbrücken und Gitterstege durch die felsige Landschaft führt. Ziel war es, die Klamm auf sichere, moderne und familienfreundliche Weise erlebbar zu machen – und dabei möglichst witterungsresistent zu sein. Diese neue Route ist länger, luftiger und deutlich aussichtsreicher als der historische Wasserfallsteig. Sie ist Teil eines grenzüberschreitenden Projekts zwischen Bayern und Tirol, wurde mit EU-Mitteln finanziert und ist kostenfrei begehbar.
Die passende Leutaschklamm Karte
Die häufigsten Fragen
Die Leutaschklamm ist eine bis zu 75 Meter tiefe Schlucht zwischen dem Wettersteingebirge und den Ausläufern der Mieminger Kette. Die Leutascher Ache hat im Laufe der Zeit das Gestein aus den Felsen ausgewaschen und die Leutaschklamm geschaffen. Jahrhundertelang war es nicht möglich, durch diese Schlucht zu wandern. Es war eine wilde Klamm ohne Wege oder Steige. Anders als bei den meisten Klammen gab es hier keinen Pfad, der von den Bauern für den Holztransport genutzt wurde. Dieser Abschnitt der Leutaschklamm war einfach ein wildes und unzugängliches Stück Natur. Das änderte sich im Jahr 2006. Ein großes touristisches Projekt erschloss die Leutaschklamm. Dank EU-Fördermitteln wurden Stahlstege, Treppen und Brücken gebaut. Seitdem ist die Klammwanderung für jeden möglich, der wandern kann. Der Weg durch die Klamm ist gut gesichert.
Die eigentliche Klamm verläuft zwischen Leutasch in Tirol und dem Ort Mittenwald in Bayern. Zwischen dem oberen Bereich der Klamm in Leutasch und dem Talboden bei Mittenwald liegen etwa 100 Höhenmeter. Du kannst sowohl in Leutasch als auch in Mittenwald starten. Informationen zur Anfahrt und Parkmöglichkeiten findest du in diesem Beitrag.
Du kannst die Leutaschklamm im Rahmen verschiedener Wanderungen erkunden. Je nach Startpunkt ergeben sich unterschiedliche Kombinationen für deine Klammwanderung. Der Herzstück der Leutaschklammwanderung ist der neu erbaute Klammsteig, der durch die Klamm führt. Nur dank dieser massiven Stahlkonstruktion kannst du dieses Naturwunder erleben. Der Klammsteig erstreckt sich von der Panoramabrücke oberhalb von Mittenwald über die beeindruckende Höllbrücke bis zum Einstieg in die Klamm in Leutasch. Die Panoramabrücke dient allen Wanderern als Einstieg in die Klamm, wenn sie von Mittenwald aus wandern. Für Wanderer aus Leutasch befindet sich der Einstieg auf der anderen Seite der Klamm.
Der größte Andrang in der Leutaschklamm ist an schönen Wochenenden. Dann kommen tausende Besucher und wandern in einer langen Schlange durch die Klamm. Wenn möglich, empfehle ich dir daher, die Klammwanderung an einem Wochentag zu unternehmen.
Yes, here you can read about the Leutasch Gorge in english Informatie over de Leutasch kloof in het Nederlands.
Weiterführende Links
- Schlucht mit Thermalquelle, die Taminaschlucht
- kennst du schon die Maisinger Schlucht?
- Aussichtskanzel am Starnberger See – die Ilkahöhe
- grandiose Schlucht – die Schwedenlöcher
- die grüne Klamm ohne Wasser – die Drachenschlucht
- teuflisch und mit vielen Felsen, die Teufelsschlucht
- bekannt in Österreich, der Stephansplatz
- besuch auch die Donauinsel
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